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"Wer hat die Schönste im ganzen Land?" - Preisverleihung der Wiesenmeisterschaft

Der Landschaftspflegeverband Main-Kinzig-Kreis (LPV) hat bereits zum sechsten Mal zur Wiesenmeisterschaft unter dem Titel „Wer hat die Schönste im ganzen Land?“ aufgerufen. 

Auch diesmal konnten Landwirtinnen und Landwirte im gesamten Main-Kinzig-Kreis ihre Wiesen und Weiden anmelden. Das Ziel der Wiesenmeisterschaft ist, die Personen zu würdigen, die durch ihre vorbildliche, extensive Bewirtschaftung zum Erhalt eines artenreichen Grünlandes beitragen. 

Insgesamt wurden mehr als 20 Vorschläge beim LPV eingereicht. Die Wiesen wurden von einer Jury aus Mitarbeitenden des LPV sowie des Amtes für Landwirtschaft des Main-Kinzig-Kreises und des Landesbetriebes Landwirtschaft Hessen (LLH) begutachtet und die vorkommenden Pflanzenarten erfasst. Die besten drei Wiesen wurden im Rahmen der Preisvergabe in der Geschäftsstelle des LPV im Schafhof in Burgjoß ausgezeichnet.

 

Gewinner des 1. Preises, dotiert mit 500 Euro, ist Hans-Ludwig Kaulich. Auf der Siegerwiese in Schlüchtern-Ahlersbach, die sich im Eigentum von Fritz Dänner befindet, konnten mehr als 50 Pflanzenarten, bestimmt werden. Darüber hinaus zeichnet sich die Wiese durch einen großen Strukturreichtum aus. Neben der großen Vielfalt an Blütenpflanzen und Gräsern finden sich Obstbäume unterschiedlichen Alters. Auch abgestorbene alte Bäume wurden als Biotope belassen. Abbruchkanten und offene Bodenstellen bieten Ameisen und Wildbienen geeignete Lebensräume. Die Bewirtschaftung der Fläche ist aufgrund der Steillage besonders erschwert, was bei der Bewertung durch die Jury besonders berücksichtigt wurde.

 

Über den 2. Preis und 300 Euro freut sich Iris Schick-Schäfer, deren Feuchtwiese in Biebergemünd-Lanzingen mehr als 40 Arten, darunter seltene Orchideen aufweist. 

 

Den 3. Preis und 200 Euro erhielten Daniela und Willi Muth mit einer Wiese in Sinntal-Neuengronau, ebenfalls mit mehr als 40 Arten, darunter viele Vertreter magerer, artenreicher Wiesen. Auch hier finden sich einzelne Obstbäume und angrenzende Hecken mit vielfältigen Strukturen.

 

Darüber hinaus wurde auch wieder ein Ehrenpreis vergeben. Dieser ging an Jan Rüffer für eine Streuobstwiese in Schlüchtern-Breitenbach. Bei diesem Areal handelt es sich um eine vorbildlich gepflegte Streuobstwiese mit etwa 100 verschiedenen Obstsorten. Zusätzlich ist die Wiese mit Infotafeln und Sortenschildern ausgestattet, um Besucher umfassend zu informieren. Für den Artenschutz wurden zusätzlich Nistkästen aufgehängt sowie ein Wildbienenhotel aufgestellt.

 

Die Urkunden nahmen die Preisträger aus den Händen des Ersten Kreisbeigeordneten Andreas Hofmann entgegen, der als Nachfolger von Susanne Simmler auch im Vorstand des Landschaftspflegeverbandes vertreten ist.

 

Sein Herz schlage für die Natur, gestand Hofmann und zeigte sich beeindruckt vom Einsatz der Bewirtschaftenden der Wiesen. "Der Wettbewerb ist eine Bereicherung und ein toller Beitrag für die Artenvielfalt und bedeutet den Erhalt unserer Kulturlandschaft. Die Wiesenmeisterschaft zielt darauf ab, diejenigen zu ehren, die mit ihrer beispielhaften, ausgedehnten Bewirtschaftung einen Beitrag für ein vielfältiges Grünland leisten". 

 

„Die Landwirtschaft müssen wir auf Händen tragen“, ergänzte Fritz Dänner, der ebenfalls dem Vorstand des Landschaftspflegeverbandes angehört. Er bat um Wertschätzung der Arbeit der regionalen Erzeuger, sowohl durch die Politik als auch vonseiten der Verbraucherinnen und Verbraucher.  Auch Annika Ludwig, neu im Vorstand des LPV, beglückwünschte die Gewinner. 

 

Neben dem Preisgeld erhielten sie jeweils eine Urkunde und ein Hinweisschild, das sie an ihrer Wiese aufstellen können. Die Preisgelder wurden ermöglicht durch eine Förderung der Kreissparkassen Gelnhausen und Schlüchtern. 

 

LPV-Geschäftsführer Matthias Metzger ist insgesamt sehr zufrieden mit dem Verlauf der Wiesenmeisterschaft. Er würde sich künftig aber noch mehr Anmeldungen aus dem westlichen Main-Kinzig-Kreis wünschen, wo es insbesondere viele schützenswerte Streuobstwiesen gibt. 

„Wir sind sehr froh und dankbar, dass sich auch in diesem Jahr wieder viele engagierte Landnutzer gemeldet haben, die sich an dem Wettbewerb beteiligten. Wir wollen damit zeigen, dass eine artenreiche Kulturlandschaft nur in Kooperation mit den Bewirtschaftenden der Flächen erreicht werden kann, dafür setzt sich der LPV gemeinsam mit den zuständigen Behörden des Main-Kinzig-Kreises nach allen Kräften ein. Unser Dank gilt allen Beteiligten, den Kreissparkassen ebenso wie dem Amt für Umwelt, Naturschutz und ländlichen Raum beim Main-Kinzig-Kreis sowie dem Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen für die fachliche Unterstützung“, erläutert Matthias Metzger.

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Veröffentlichung

Di, 23. Juli 2024

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